Manipulation der Single-Charts: Gehen die Rapper „dreist und verbrecherisch“ vor?
Rapper Kool Savas ist der Meinung, dass seine Kolleg*innen die deutschen Single-Charts „dreist und verbrecherisch“ manipulieren. Reiner Zufall oder Kalkül?

Wie die deutschen Charts heute funktionieren
Wer sich wirklich für Musik interessiert, der weiß, dass es ein Mythos ist, dass hauptsächlich die Klickzahlen der einzelnen Tracks zählen. Bleiben wir mal beim Beispiel Twenty4tim vs. Ski Aggu: Kurz vor der Verkündung der neuen Chartwoche stand „Hot or Not“ bei noch nicht mal 300.000 Streams auf Spotify, „Friesenjung“ hingegen hatte bereits über 5 Millionen Streams erreicht. Das zeigt klar und deutlich, dass der Verkauf von Bundles einen großen Teil dazu beigetragen hat, ihn so hoch charten zu lassen. Denn in Deutschland ist es noch immer so, dass die Charts am Wert der verkauften Einheiten berechnet werden. Das bedeutet, dass ein einziger Klick auf den Song weniger wert ist als ein physischer Tonträger in Kombination mit T-Shirts und Co., der verkauft wird. Man kann weder Twenty4tim noch Aggu einen Vorwurf dafür machen. Meistens bringen Musiker*innen erst solche Bundles raus, wenn sie ein Album auf den Markt bringen. Aber mittlerweile machen auch immer mehr Bundles, wenn eine EP oder eine Single gedroppt wird.
Jedoch sind Streams nicht ganz unbedeutend …