Vanilla Ninja: Was wurde aus der estnischen Pop-Rock-Girlgroup aus den 2000ern?

Anfang der 2000er war Vanilla Ninja eine gefeierte Pop-Rock-Girlgroup aus Estland. Was machen die einstigen Mitglieder über 20 Jahre nach ihrem Erfolg?

Vanilla Ninja war eine estländische Pop-Rock-Girlgroup aus den 2000er Jahren.
Quelle: IMAGO / Eventpress

Du kennst noch Vanilla Ninja? Dann herzlichen Glückwunsch, denn dann bist du entweder ein waschechtes Kind der 2000er oder hast zu dem Zeitpunkt Musik für dich entdeckt, als die estnische Girlgroup in Deutschland ziemlich populär gewesen ist. Ihre Songs wie „Tough Enough“, „Cool Vibes“ und „Liar“ gehören heute noch in jede gute Playlist mit Tracks aus der damaligen Zeit. Aber was wurde eigentlich aus den einstigen Mitgliedern des Quartetts? Die Redaktion von Soundground hat sich für dich auf die Suche begeben und spannende Infos für dich herausgefunden! Sei gespannt!

Auf der nächsten Seite geht es direkt mit einem kleinen Rückblick los!

Vanilla Ninja begannen ihre Karriere im Jahr 2002.
Quelle: IMAGO / Eventpress

Der Karrierebeginn von Vanilla Ninja

Vanilla Ninja, die im August 2002 als Girlgroup mit vier Mitgliedern gegründet wurde, hat eine faszinierende musikalische Reise hinter sich. Die Originalbesetzung bestand aus Maarja Kivi (Gesang), Lenna Kuurmaa (Gesang), Katrin Siska (Backgroundgesang) und Piret Järvis (Backgroundgesang). Eigentlich wollte die Truppe sich nur „Ninja“ nennen, doch estnischer DJ kam ihnen bereits zuvor. Demnach orientierten sie sich an der blonden Haarfarbe der Mitglieder. Ihr selbstbetiteltes Debütalbum wurde am 30. Mai 2003 veröffentlicht und erreichte in ihrer Heimat Estland sofort Platz 1 der Album-Charts.

Nach ihrem erfolgreichen Start in Estland wagte sich die Band nach Deutschland. Hier und in Österreich erreichte ihre Single „Tough Enough“ eine beeindruckende Platzierung in den Top 20. Im März 2004 begann die gleichnamige Tournee, die 16 Konzerte umfasste und die Truppe zusammen mit den „Popstars“-Acts Preluders, Overground und Bro’Sis auf die Bühne brachte.

2004 gab es den ersten Schock für die Band zu verzeichnen:

Im Sommer 2004 verließ Maarja Kivi Vanilla Ninja aufgrund ihrer Schwangerschaft
Quelle: IMAGO / Scherf

Trotz Maarjas Ausstieg: Vanilla Ninja weiterhin erfolgreich

Im Sommer 2004 folgte dann der erste kurze Schock: Maarja Kivi verließ aufgrund ihrer Schwangerschaft die Band. Als Ersatz wurde Triinu Kivilaan Teil der Formation. Mit der nachfolgenden Single „When the Indians Cry“ schaffte es die Band erstmals in die deutschen Top 10. Dieser Titel, der im August 2004 als fünfte Single in Europa erschien, markierte einen Wendepunkt, da er der erste langsame, balladenähnliche Song von Vanilla Ninja war.

Ihr drittes Album, „Blue Tattoo“ brachte den Musiker*innen nicht nur Platz 1 in den estnischen Albumcharts ein, sondern es wurden auch mehr als 10.000 Tonträger verkauft. Der Erfolg erstreckte sich auch auf den deutschsprachigen Raum. Die im Juni 2005 veröffentlichte Single „Cool Vibes“ erreichte Platz 42 der deutschen Charts. Jedoch erlitt die Band einen Rückschlag, als bekannt wurde, dass wesentliche Teile des zugehörigen Videos als Plagiat aus dem Video „Mindmachine“ von Deine Lakaien aus dem Jahr 1994 unerlaubt übernommen wurden. Auch andere Musiker*innen waren in dem Zeitraum davon betroffen. Dennoch sollte dieser Titel den Künstler*innen einen ziemlich großen Erfolg verschaffen. Denn mit „Cool Vibes“ nahm die Musiktruppe im Jahr 2005 am Eurovision Song Contest teil und vertrat dort die Schweiz. Aber warum gerade die Schweiz? Ganz einfach: Ihr Manager David Brandes wurde dort geboren. Jedenfalls erreichten Vanilla Ninja mit „Cool Vibes“ letztendlich den 8. Platz und sorgten damit für das beste Ergebnis der Schweiz seit 1993.
 
 Doch nach dem großen Erfolg folgte wieder ein herber Rückschlag für die Truppe:

Der ehemalige Produzent von Vanilla Ninja manipulierte mit Hamsterkäufen die Charts.
Quelle: IMAGO / United Archives

Chartmanipulation bei Vanilla Ninja

Nach Recherchen des Investigativ-Magazins „akte.“ ergaben sich Anzeichen dafür, dass die Verkaufszahlen der Singles und Alben von Vanilla Ninja durch den damaligen Produzenten David Brandes manipuliert wurden. Als Konsequenz daraus wurde eine dreimonatige Chartsperre für die Alben „Traces of Sadness“ und „Blue Tattoo“ sowie für die Singles „Blue Tattoo“ und „I Know“ verhängt. In einer ZDF-Talkshow mit Johannes B. Kerner im April 2005 rechtfertigte Brandes die umstrittenen Hamsterkäufe. Er erklärte, dass diese Praxis im Musikgeschäft gängig sei und er seinen Artists einen „klaren Wettbewerbsnachteil verschafft“ hätte, wenn er sich dieser Strategie verweigert hätte.

Im Mai 2005 gab die Band bekannt, sich künftig vom Pop-Musik-Genre distanzieren zu wollen. Ihr Ziel war es, sich stärker in Richtung eines härteren Pop-Rock zu orientieren. Diese Entscheidung markierte einen Schritt in eine neue künstlerische Ausrichtung, nachdem sie mit den Kontroversen um die Chartsmanipulation konfrontiert worden waren. In Deutschland wurde es zunehmend ruhiger um die Girlgroup. Trotz weiterer Erfolge in anderen Ländern entschieden sich die Mitglieder dazu, als Solokünstler*innen aufzutreten. 

Schauen wir mal, was sich bei Maarja so getan hat: 

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Was wurde aus Maarja Kivi?

Maarja Meriste-Kivi gehörte zu den Gründungsmitgliedern von Vanilla Ninja. Dort war sie als Frontsängerin und Bassistin aktiv. Allerdings endete ihr Band-Abenteuer bereits im Juli 2004, da sie von ihrem Mann Renée Meriste, ihrem damaligen Tourmanager, der heute ihr Mann ist, ein Baby erwartete. Bereits Ende 2005 feierte die Musikerin ihr Solo-Comeback. Der Erfolg blieb allerdings aus. Auch eine Änderung ihres Namens in Marya Roxx brachte sie karrieretechnisch nicht weiter. 

Doch wer denkt, dass die Blondine mit den eisblauen Augen deswegen in ein tiefes Loch gefallen ist, der irrt sich. Heute ist die 38-Jährige noch immer glücklich mit ihrem Ehemann zusammen, mit dem sie mittlerweile nicht mehr nur eine Tochter, sondern auch einen Sohn hat. Gelegentlich tritt sie noch auf, hat aber ihre Berufung mittlerweile in einem anderen Job gefunden. Heute ist sie Hairstylistin und lebt mit ihrer Familie in Los Angeles. 

Machen wir weiter mit Katrin:

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Was wurde aus Katrin Siska?

Katrin war als Keyboarderin bei Vanilla Ninja mit dabei. Hardcore-Fans wird sicherlich nicht entgangen sein, dass die Musikerin nebenbei auch als Model erfolgreich war. So stand sie beispielsweise für diverse Zeitschriften und Autowerbungen vor der Kamera. Aber auch als DJane war sie eine Zeit lang gefragt. Nach ihrer Girlband-Zeit ging sie sogar in die Politik und wurde Beraterin eines Bürgermeisters und leitete ein Kulturzentrum. 

Mittlerweile hat die talentierte Keyboarderin einen anderen Berufsweg eingeschlagen. Inzwischen ist sie erfolgreiche Immobilienmaklerin und verkauft Luxus-Villen in Portugal. Wenn es sich anbietet, steht die heute 40-Jährige auch als Moderatorin vor der Kamera. Da sie sich für Fitness und eine gesunde Lebensweise interessiert, brachte sie 2017 sogar ein Kochbuch unter dem Namen „Joy from Food“ auf den Markt. 

Auch privat scheint Katrin ziemlich glücklich zu sein. Auf Instagram teilt sie regelmäßig Schnappschüsse mit ihrem Partner sowie mit ihrem Sohn. 

Wie hat sich das Leben von Triinu mittlerweile verändert?

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Was wurde aus Triinu Kivilaan?

Bevor Triinu Maarja im August 2004 bei Vanilla Ninja ersetzte, arbeitete sie als Model. Bereits zwei Jahre später entschied sie sich allerdings dazu, die Band wieder zu verlassen, um ihre Solokarriere anzukurbeln. Doch so wirklich auszahlen sollte sich der Schritt nicht. Ihr Titel „Fallen“ landete 2008 gerade mal auf Platz 85 der deutschen Single-Charts. Auch ihr Album „Now and Forever“ war leider wenig erfolgsversprechend. Demnach entschied sie sich dann dazu, sich aus der Öffentlichkeit zurückzuziehen. 

Heute lebt die Künstlerin mit ihrem Verlobten glücklich in der Schweiz. Auf Instagram teilt die 35-Jährige fleißig Fotos aus ihrem Leben, um ihre Community noch ein wenig auf den neusten Stand zu halten. Das erfreut uns wirklich sehr!

Auf der nächsten Seite werfen wir einen Blick auf Piret:

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Was wurde aus Piret Järvis?

Bereits vor Vanilla Ninja war Piret kein unbeschriebenes Blatt in Estland. Denn vor ihrer Zeit in der Band stand sie als Fernsehmoderatorin vor der Kamera. So wurde sie auch vom estnischen Produzent Sven Lõhmus entdeckt, der die junge Frau damals in das Musikprojekt involvierte. Viele der Texte stammen unter anderem aus ihrer Feder. 

Nach ihrer Zeit bei Vanilla Ninja stand die Künstlerin wieder vermehrt als Moderatorin vor der Kamera. Auch als Redakteurin konnte sie sich in ihrer Heimat einen Namen machen. Auf Instagram teilt die heute 40-Jährige mit ihrer Community regelmäßig Familienschnappschüsse mit ihrem Mann Egert Milder, dessen Nachnamen sie auch angenommen hat, und ihren zwei Kindern. Es sieht ganz so aus, als würde Piret noch immer viel rumkommen. Es sei ihr definitiv gegönnt!

Und zu guter Letzt kommen wir zu Lenna:

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Was wurde aus Lenna Kuurmaa?

Lenna ist vielleicht das bekannteste Gesicht der Truppe. Schließlich machte sie schon bei einer bekannten estnischen Castingshow auf sich aufmerksam, die ihr dazu sicherlich ein Stück weit verhalf, dass sie Teil von Vanilla Ninja wurde. 

Auch nach ihrer Band-Zeit war die talentierte Sängerin noch lange im Musikgeschäft aktiv – und ist es sogar bis heute noch. 2007 probierte sie sich allerdings auch in einem anderen Business aus. Im estnischen Drama „Kuhu põgenevad hinged“ (deutsch: „Wohin die Seelen gehen“) übernahm sie die Hauptrolle und steuerte sogar den Titelsong bei. Auch als Moderatorin und Jurorin machte Lenna im Verlauf ihrer Karriere auf sich aufmerksam. 

Privat ist die heute 38-Jährige glücklich vergeben und liebt zudem ihr Mama-Dasein.

Moment mal, es scheint uns eine wichtige Sache über Vanilla Ninja entgangen zu sein:

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Vanilla Ninja feiern Comeback

Vielen von uns ist es vermutlich entgangen, aber Vanilla Ninja feierten 2021 ihr Comeback. Neben Lenna und Piret kamen auch Katrin und Triinu wieder dazu. Es folgte sogar ein weiteres Album, welches unter dem Namen „Encore“ veröffentlicht wurde. Es standen sogar einige Auftritte und Konzerte an. Allerdings hieß es im Februar 2022, dass Katrin und Triinu die Girlband wieder verlassen. Seitdem treten die Verbliebenen wieder als Trio auf. Ja, als Trio. Denn ein neues Bandmember durfte nach den plötzlichen Ausstiegen in der Reihe begrüßt werden. Dabei handelt es sich um Kerli Kivilaan, die Schwester von Triinu. Hoffen wir einfach mal, dass die Band auch in Deutschland wieder am alten Erfolg anknüpfen kann, sollte es in der Zukunft noch weitere Veröffentlichungen und Gigs geben. Denn wir feiern die Musik nach wie vor extrem!

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