Most underrated Rapper in Deutschland: Die Musiker solltest du auf dem Schirm haben

Es gibt unzählige bekannte Namen in der Deutschraplandschaft. Die Redaktion von Soundground hat dir aber mal die most underrated Rapper rausgesucht!

Kennst du die most underrated Rapper, die wir dir vorstellen?
Quelle: IMAGO / mix1

Sind wir mal ehrlich: Rapper gibt es wie Sand am mehr. Wer sich mit der Industrie auskennt, der wird dir eine ganze Reihe bekannter Musiker aus dem Effeff aufzählen können. Denn Größen wie Bushido, Samra, Kool Savas, FiNCH und Co. haben sich über die Jahre hinweg im Musikgeschäft etabliert. Aber es gibt noch viele mehr, die ebenfalls ihr Können zum Besten geben, die aber unserer Meinung nach noch viel zu wenig Aufmerksamkeit bekommen. Das soll sich nun ändern! Unsere Soundground-Redakteurinnen Kim und Anna-Lena haben für dich mal ihre most underrated Rapper herausgesucht, damit du diese auch endlich mal auf dem Schirm hast!

Auf der nächsten Seite geht es direkt los!

Luvre47 ist ein Rapper aus Berlin-Gropiusstadt.
Quelle: IMAGO / mix1

Anna-Lena empfiehlt: Luvre47

Schande über mein Haupt, aber Luvre47 ist mir das erste Mal so richtig aufgefallen, als er für die Verfilmung von Felix Lobrechts „Sonne und Beton“ für die Rolle des Marco vor der Kamera stand und auch für die Filmmusik verantwortlich war. Allerdings ist der Funke noch nicht direkt bei mir übergesprungen. Erst als ich ihn auf der Bühne beim Lollapalooza habe performen sehen, dachte ich mir so: „Wow, der ist krass!“ Eine nice Mischung aus derben Lines über die Zustände in Berlin-Gropiusstadt und Gesellschaftskritik auf teilweise trapigen Beats mit melancholischen Texten über Selbstzweifel, Hass, Schmerz, aber auch die Liebe zu seinem Fußballverein – damit kann ich mich richtig gut identifizieren. Meine Fanliebe geht sogar so weit, dass ich von Berlin nach Hamburg reise, um mir ein komplettes Konzert von ihm zu geben. Für Berlin war ich leider zu spät dran. 

Meine aktuellen Lieblingstracks von Luvre47: „Wayne“, „Schmutz“, „Kein Strom“ und „Herz“

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Anna-Lena empfiehlt: Bangs AOB

Wer schon mal etwas von Luvre47 gehört hat, der sollte auch Bangs von Army of Brothers (AOB) kennen. Die beiden Rapper sind nicht nur privat gut miteinander befreundet, sondern haben in der Vergangenheit auch schon einige gemeinsame Songs an den Start gebracht. Mit „ZWEIMALVIER“ haben die beiden sogar eine gemeinsame EP auf den Markt gebracht. Warum ich Bangs so krass finde? Seine Kunstfigur verkörpert für mich alles, was echten Berliner Straßenrap ausmacht. Dazu hat er auch noch eine unverwechselbare, markante und vor allem tiefe Stimme, die einfach derbe gut in das Deutschrap-Genre passt. Auch er rappt über seine Hood, über Gewalt und über Drogen, aber im Gegensatz zu Luvre auf eine weniger melancholische Art. Er ist in seinen Texten etwas dreckiger und teilweise auch vulgärer, was ich extrem feiere. Seine Lyrics rappt er auf Beats, die nach vorne gehen, kann aber auch ruhigere Töne anschlagen. Dass der Typ noch nicht zu den ganz großen Nummern in dem Business zählt, wundert mich extrem. Der Wachstum ist allerdings da. Mein persönliches Highlight: Anlässlich seines ersten eigenen Solokonzerts durfte ich Bangs zu einem exklusiven Interview treffen. Dabei hat er mir eine völlig neue Seite von sich gezeigt, die mich ebenfalls sehr getouched hat. Er ist nicht nur ein verdammt starker Rap-Artist, sondern auch abseits der Bühne ein ziemlich guter Kerl!

Meine aktuellen Lieblingstracks von Bangs: „Besseres verdient“, „500 €“, „Cold Case“ mit Luvre47 und Haki, „Paper“ mit TNF47 sowie „Lippe“

Kommen wir mal weg vom Berliner Straßenrap:

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Anna-Lena empfiehlt: Rockstah

„Hör' dir mal das Album 'Cobblepot' von Rockstah an. Du wirst es lieben“, sagte mein guter Freund Tim Grenzwert im Sommer 2020 zu mir – und er sollte recht behalten. Rockstah rappt (ja, ein Rap-Star, der Rockstah heißt) über Popkultur und gibt zudem in seinen Texten einen kleinen Einblick in sein Innenleben als Teenager, der in der Schule und vor allem bei den Frauen nicht sonderlich beliebt war. Leider verlief seine Rap-Karriere bisher nicht so, wie Max Nachtsheim es sich ausgemalt hat. Allerdings ist der Sohn von Comedian Henni Nachtsheim noch ein erfolgreicher Podcaster (Radio Nukular und Die Mancave sind nur zwei von seinen gefühlt 27938 Podcast-Produktionen) und Unternehmer. In seinem Geschäft Nerdy Terdy Gang vertickt der 40-Jährige massenhaft Toys und Gimmicks, die jedes Popkulturherz höherschlagen lässt. Hat es bei dir vielleicht kurz gedämmert, als du „Nerdy Terdy Gang“ gelesen hast? Falls ja, dann solltest du ein passendes Shirt mit der Aufschrift aus dem Musikvideo zu Cros „Easy“ kennen. Und – wie hätte es auch anders sein können – wurde ihm von seinem Vater das Comedy-Gen vererbt. Im Herbst 2023 stand er mit seinem zweiten Programm „Everybodys Darling“ auf den Bühnen Deutschlands. Es wird allerdings Zeit, dass er mal wieder neue Musik droppt. Im Sommer 2020 meinte Max zu mir: „Ich bin leider, was die Deutschrapszene angeht, super verbittert und hab es dieser Szene samt Presse und Hörer*innen nie verziehen, dass man 'Cobblepot' so stiefmütterlich behandelt hat. Alle haben sich 2018 beschwert, dass es keine innovativen Platten gab und dann hat man dieses Album einfach so liegen gelassen – trotz guter Presse, trotz guter Chartplatzierung.“ Jedoch hat er bereits angekündigt, irgendwann der Branche nochmal eine zweite Chance zu geben und neue Musik rauszubringen. Ich hoffe einfach, dass er sich nicht mehr allzu lange damit Zeit lässt!

Meine aktuellen Lieblingstracks von Rockstah: „VHS“, „Highscore“, „Die kleinste Sekte der Welt“ und „Zocken > Ficken“

Die nächste Empfehlung geht in Richtung Ghetto-Poesie:

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Kim empfiehlt: Jaill

Seit seinem Album „Ortus Solis“ im Sommer 2022 ist mir Rico, wie Jaill mit gebürtigen Namen heißt, erst so richtig ins Auge gesprungen. Bereits in der Vergangenheit fiel er mir durch Features mit Rap-Größen wie Gzuz oder LX von der 187 Straßenbande auf. Aber hinter dem Rapper steckt noch viel mehr als nur „ein Feature mit“. Die teils deepen Texte auf harten Beats, die sich um das Straßenleben in Hamburg, Knast und Drogen sowie scharfe Kritik über das Sozialsystem drehen, geben einen tiefen Einblick in seine Gefühlswelt. Man merkt, dass die Musik eine Art Therapie für ihn ist. So reflektiert er sich und sein Leben, thematisiert seinen mentalen Zustand, zeigt seinen Fans zugleich aber auch eine Menge Dankbarkeit. Sein Hund Clyde, der für ihn ein treuer und loyaler Begleiter ist, kommt ebenfalls nicht zu kurz. Dazu bringt er einen leicht aggressiven, aber echt guten Flow mit, den ich bei vielen Rappern heutzutage sehr vermisse. Abgesehen davon, dass ich Rico mal gerne zu einem „Harry Potter“-Quiz herausfordern würde, da er bekennender Fan der Filmreihe ist, wie er mit der Line „Angst, Potter? Leben regeln auf locker“ in seinem Track „Halfway Crook's“ unterstreicht, feiert er Eminem mindestens genauso sehr wie ich – das macht ihn in meinen Augen noch sympathischer. Mit etwas schnelleren Tracks wie „Alles Tranquilo“ oder auch „Slowly“ beweist er zudem seine Wandlungsfähigkeit abseits der emotionalen Schiene. Von seinem ersten Album „Gossen Eloquenz“ bis jetzt, hat er raptechnisch einen großen Sprung gemacht. Wer ein Fan von authentischem Deutschrap, einem Mix aus Gefühlen sowie knallharten Fakten ist, dem kann ich Jaill nur ans Herz legen.  

Meine aktuellen Lieblingstracks von Jaill: „Nachtschicht“, „I know“, „Schaufenster“, „In meiner Gegend“ 

Straßenrap-lastig geht es mit der nächsten Empfehlung weiter:

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Kim empfiehlt: KALIM

Ein weiterer Straßenrapper aus Hamburg: KALIM ist durchaus bekannter als seine Vorgänger in diesem Artikel. Seit 2014 ist er schon aktiv im Rap-Business und in der Vergangenheit leider nicht immer mit coolen Aktionen aufgefallen. Musikalisch betrachtet dennoch underrated, aus meiner Sicht. Wenn man auf Drill, Trap und Hip-Hop der 90er-Jahre steht, sollte man KALIM eine Chance geben. Wer sich jetzt denkt: „Der Deutschrap-Markt ist doch vollkommen übersättigt mit Trap, wir wollen Oldschool Hip-Hop zurück!“, sollte KALIM nicht unterschätzen oder eines seiner ersten Tapes wie beispielsweise „Sechs Kronen“ anhören. In seinen Liedern erzählt er, woher er kommt und was er erlebt hat. „Ich komm' von der Gosse und all der Schmerz und das Leid gehört mit dazu. Hab' ein'n Deal mit der Straße auf Lebenszeit“, rappt er beispielsweise in seinem Song „1992“. Gelegentlich setzt er außerdem auf Samples, die er für sich neu interpretiert. Diese Songs sorgen für einen vertrauten und chilligen Vibe – zuletzt mit „5IVE ON IT“ inspiriert durch den Song von Luniz und „Airbnb“, welcher an „I know what you want“ von Mariah Carey und Busta Rhymes angelehnt ist. 

Meine aktuellen Lieblingstracks von KALIM: „UBER“, „Licht brennt“, „16“ und „Bleib über Nacht“

Pinterest Pin 4 deutsche Rapper, die leider noch ziemlich underrated sind