Das sind die größten Skandale beim Eurovision Song Contest aller Zeiten

Jahr für Jahr sorgt der Eurovision Song Contest nicht nur für gute Unterhaltung, sondern auch für eine Menge Aufregung. Das sind die größten Skandale!

Kannst du dich an die größten Skandale beim Eurovision Song Contest erinnern?
Quelle: IMAGO / TT

Alle Jahre wieder sorgt der Eurovision Song Contest für eine Menge Aufsehen. Oftmals liegt das nicht an den teils atemberaubenden, teils skurrilen Performances der Artists der teilnehmenden Nationen, sondern vor allem auch an den verschiedenen Pleiten, Pech und Pannen, die sich rund um den Musikwettbewerb ereignen. Kannst du dich an die größten Skandale vom ESC erinnern? Wir haben dir einige Momente auf den kommenden Seiten zusammengetragen, die in die Geschichte eingehen werden. 

Bist du bereit? Auf der nächsten Seite geht es direkt los!

Die Schweiz stimmte beim ersten ESC zweimal für sich selbst ab und gewann den Wettbewerb.
Quelle: IMAGO / piemags

#1 Beim allerersten ESC: Schweiz stimmt zweimal für sich selbst und gewinnt den Contest

Wer hätte es gedacht: Den ersten Skandal gab es direkt bei der allerersten Ausgabe des Grand Prix Eurovision de la Chanson Européenne, wie der Contest damals noch hieß. Die Schweiz war 1956 das Austragungsland und konnte sich auch musikalisch gegen die anderen sieben Länder, darunter Deutschland, Italien, Luxemburg, Belgien, Frankreich und die Niederlande, behaupten. Ein möglicher Faktor für den Triumph der Schweizer war, dass die Jury ihre Stimmen zwei Mal vergeben konnte und beide Male sich selbst wählte. Dies war damals durchaus erlaubt, es stand den Juroren und Jurorinnen frei, dem eigenen Artist Punkte zuzusprechen. Diese doppelte Punktevergabe entstand, da Luxemburg keine Jury zum Contest entsandt hatte und seine Stimmrechte dem Host-Land überließ. Somit fuhr die Schweizer Schlagersängerin Lys Assia mit dem Chanson „Refrain“ den Sieg für ihr Heimatland ein.

Auch der folgende Skandal bleibt bis heute unvergessen: 

Frida Boccara war eine der insgesamt vier Erstplatzierten beim ESC 1969.
Quelle: IMAGO / ZUMA/Keystone

#2 Beim ESC 1969 gab es vier Erstplatzierte

Ja, in den ersten Jahren ging es durchaus holprig bei dem Contest zu. Die Richtlinien mussten immer wieder angepasst werden – so auch nach dem ungewöhnlichen Ausgang des 14. Eurovision Song Contests im Jahr 1969. Nachdem alle Stimmen verteilt wurden, standen vier Künstler*innen aus verschiedenen Ländern mit jeweils 18 Punkten da. Da es zu dieser Zeit keine Vorgehensweise gab, wie solch ein Szenario zu bearbeiten wäre, wurden Spanien mit Salomés Song „Vivo cantando“, Frankreich mit Frida Boccaras „Un jour, un enfant“, die Niederlande mit Lenny Kuhrs „De troubadour“ und Großbritannien mit Lulus „Boom Bang-a-Bang“ als gemeinsame Sieger verkündet und Amsterdam als Gastgeber des nächsten Wettbewerbs ausgewählt. Heutzutage würde in einem solchen Fall die höchste erzielte Einzelpunktzahl ausschlaggebend sein.

Die nächste Aktion sorgte für eine Änderung im Regelwerk:

Ein Vorfall aus dem Jahr 2009 sorgte dafür, dass beim ESC eine neue Regel eingeführt wurde.
Quelle: IMAGO / Levine-Roberts
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#3 Stimmen für Armenien bringen Bürger*innen in Aserbaidschan in Bedrängnis

In Aserbaidschan wurden 2009 Zuschauer*innen, die für Armenien gestimmt hatten, nach dem Contest von staatlichen Behörden vorgeladen und befragt. Laut Recherchen der BBC waren offenbar Telefondaten durch Mobilfunkanbieter übermittelt worden. Die Europäische Rundfunkunion (EBU) reagierte prompt – und führte eine neue Regel ein, die solche Datenweitergaben künftig untersagt.

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Der folgende Beitrag zog Konsequenzen nach sich:

Stephane and 3G wurden 2009 vom ESC disqualifiziert.
Quelle: IMAGO / POP-EYE

Wegen politischer Anspielung: Georgiens Beitrag wird disqualifiziert

2009 sorgte auch Georgien für Schlagzeilen. Der geplante Beitrag „We Don’t Wanna Put In“ von Stephane and 3G wurde von der EBU disqualifiziert. Zu offensichtlich war die Anspielung auf den damaligen russischen Präsidenten Wladimir Putin. Die Wortwahl des Songtitels wurde vor dem Hintergrund des militärischen Konflikts zwischen Georgien und Russland als politische Provokation gewertet – ein klarer Regelverstoß beim ansonsten als unpolitisch geltenden Wettbewerb.

Der folgende Beitrag kam nochmal glimpflich davon:

Die armenische Sängerin Iveta Mukuchyan wurde beinahe vom ESC 2016 disqualifiziert.
Quelle: IMAGO / TT

#4 Politisches Zeichen fast mit Disqualifikation geahndet

Im Halbfinale des Jahres 2016 sorgte die armenische Sängerin Iveta Mukuchyan für Aufsehen, als sie demonstrativ die Flagge der umstrittenen Region Berg-Karabach in die Kamera hielt. Die Gegend im Südkaukasus ist seit Jahrzehnten ein Zankapfel zwischen Armenien und Aserbaidschan – und die ESC-Regularien verbieten politische Statements während der Veranstaltung. Zwar kam es in diesem Fall nicht zu einem Ausschluss, doch die Aktion wurde offiziell gerügt.

Die folgende Aktion sorgte für einen riesigen Shitstorm:

2009 sollen Straßenhunde in Russland im Rahmen des Eurovision Song Contests entfernt worden sein.
Quelle: IMAGO / wrongside pictures

#5 Aufräumaktion in Moskau sorgt für Kritik

Als Russland 2009 Gastgeber des Eurovision Song Contests war, wollte man sich international von der besten Seite präsentieren. Ein „olympiareifes Spektakel“ wurde angekündigt. Doch hinter den Kulissen wurde offenbar auch an der Optik der Gastgeberstadt gearbeitet – und das auf fragwürdige Weise: Tausende Straßenhunde sollen laut Medienberichten aus Moskau entfernt worden sein. Tierschutzorganisationen, darunter auch der russische WWF, zeigten sich empört. Schließlich ist das Töten herrenloser Tiere in der Hauptstadt seit 2002 offiziell untersagt.

Zu Beginn des Eurovision Song Contests sorgte die folgende Aktion für einen Skandal:

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#6 ESC 1957: Kuss sorgt für Empörung

Gehen wir mal wieder zurück an die Anfangszeiten des beliebten Wettbewerbs. In der heutigen Zeit ist es schier unvorstellbar, dass ein bloßer elf Sekunden anhaltender Kuss für Aufsehen sorgen könnte. Jedoch passierte 1957 genau dieses Szenario und sorgte damit für einen großen Aufschrei. Die dänischen ESC-Teilnehmer*innen Birthe Wilke und Gustav Winckler teilten während ihres Duos zu dem Lied „Skibet skal sejle i nat“ einen intimen Moment und schockierten die Anwesenden mit ihrem innigen Kuss. Ob diese Aktion vielleicht auch ein wenig zum Erfolg der beiden beigetragen hat? Denn am Ende erreichte das Duo den dritten Platz.

Auch zwei Jahrzehnte später gab es einen Eklat zu verzeichnen:

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#7 Israel siegt – und einige Länder schalten weg

Der Sieg Israels im Jahr 1978 wurde von mehreren arabischen Ländern boykottiert. Statt die Auftritte der israelischen Künstler*innen zu zeigen, blendeten die betroffenen Sender Werbung ein. Doch der Protest wurde zur Farce: Israel gewann den Wettbewerb – was einige Staaten vor ein Dilemma stellte. Jordanien etwa erklärte kurzerhand Belgien zum vermeintlichen Sieger, um die tatsächliche Ergebnislage zu verschleiern.

Leider hat auch Deutschland beim ESC für einige hitzige Schlagzeilen gesorgt:

2015 machte Andreas Kümmert einen ESC-Rückzieher.
Quelle: IMAGO / Sven Simon

#8 Im Jahr 2015: Andreas Kümmert macht ESC-Rückzieher

Sind wir mal ganz ehrlich: Auch Deutschland hat sich in Sachen ESC in den vergangenen Jahren nicht gerade mit Ruhm bekleckert, was aber in erster Linie daran lag, dass unsere Artists die teilnehmenden Nationen im Finale nicht überzeugen konnten. Aber auch zwischendurch gab es immer wieder einige Aufreger, die die meisten Fans des Wettbewerbs nicht vergessen haben sollten. So auch der Vorfall im Jahr 2015, als der Sänger Andreas Kümmert bei „Unser Song für Österreich“ das Vertrauen der deutschen Nation bekommen hat, uns beim Eurovision Song Contest in Wien zu vertreten. Denn als Moderatorin Barbara Schöneberger ihn gerade beglückwünschen wollte, gab dieser bekannt, diese Aufgabe nun doch nicht zu übernehmen. Stattdessen schickte er die Zweitplatzierte Ann Sophie zum ESC, die allerdings mit ihrem Song „Black Smoke“ mit 0 Punkten wieder nach Hause fuhr. 

In einem Interview mit stern gab Andreas Kümmert später an: „Mir war klar, es würde mich überrollen, und ich werde es nicht verkraften. Ich musste nach Hause, meine Wohnung von innen zuschließen. An dem ESC-Abend hat einfach meine Krankheit für mich entschieden, dass ich 'Nein' sage.“ Mit seiner Krankheit meint er Panikattacken und Angststörungen, die an jenem Abend Besitz über ihn ergriffen. 

Kannst du dich auch noch an den deutschen Skandal aus dem Jahr 2013 erinnern?

Cascada hatte 2013 beim ESC mit Plagiatsvorwürfen zu kämpfen.
Quelle: IMAGO / Future Image

#9 Plagiatsvorwürfe gegen Cascada

Bereits zwei Jahre zuvor sorgte Deutschland beim ESC für eine Menge Aufregung. 2013 wurde die deutsche Musikgruppe Cascada mit Frontfrau Natalie Horler nach Malmö geschickt. Mit ihrem Song „Glorious“ wollten sie den Sieg für Deutschland holen, doch beinahe hätte die Kombo nicht am Wettbewerb teilnehmen dürfen. Der Grund: Ihr Lied würde starke Ähnlichkeit zum Vorjahressiegersong „Euphoria“ von Loreen aufweisen. Demnach hatte die Musiktruppe mit Plagiatsvorwürfen zu kämpfen. Ein Gutachten bestätigte dann allerdings, dass es sich bei dem Track um kein Plagiat handelt. Für den Sieg hat es dennoch nicht gereicht. Mehr als Platz 21 war leider nicht drin.

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Und leider sorgte Deutschland auch hiermit für einige negative Schlagzeilen rund um die ESC-Teilnahme:

Xavier Naidoo kassierte 2016 einen Shitstorm und seine ESC-Nominierung wurde daraufhin zurückgezogen.
Quelle: IMAGO / POP-EYE

#10 Xavier Naidoo kassiert Shitstorm und wird vom ESC ausgeschlossen

Durch das Aussetzen des Vorentscheids im Jahr 2016 wählte der NDR Xavier Naidoo aus, um Deutschland beim Eurovision Song Contest zu vertreten. Diese Entscheidung löste allerdings einen massiven Gegenwind aus. Der Grund dafür waren diverse politisch kontroverse Äußerungen des Sängers. Insbesondere seine mutmaßlichen Verbindungen zu homophoben, antisemitischen und verschwörungstheoretischen Äußerungen sorgten dafür, dass die Öffentlichkeit seine Rolle als deutscher Repräsentant beim ESC anfechten wollte. Aufgrund der Gegenreaktionen wurde seine Nominierung schließlich rückgängig gemacht und eilig ein Vorentscheid durchgeführt. Diesen gewann Jamie-Lee Kriewitz, die einst durch „The Voice of Germany“ bekannt wurde, doch beim Finale in Schweden landete sie letztlich auf dem letzten Platz.

Aber das ist nicht der einzige Skandal aus dem Jahr 2016:

Anastasia Stotskaya wurde 2016 kurzfristig als ESC-Jurymitglied ausgeschlossen.
Quelle: IMAGO / ITAR-TASS

#11 Jurymitglied Anastasia Stotskaya wird kurz vor dem Finale suspendiert

Beim ersten Halbfinale des Eurovision Song Contest im Jahr 2016 ereignete sich ein unerwarteter Zwischenfall. Anastasia Stotskaya, Mitglied der russischen Jury, wurde kurz vor dem Endspiel aus dem Wettbewerb ausgeschlossen. Der Grund für diesen drastischen Schritt war, dass die Sängerin ein Video gepostet hatte, das die Abstimmung der fünf Juror*innen zeigte, einschließlich ihres eigenen Bewertungsblattes. Laut den Wettbewerbsregeln muss dieses Verfahren jedoch vollständig geheim gehalten werden. Autsch! Das hätte man doch echt vermeiden können.

Kannst du dich auch noch an die folgenden Schlagzeilen erinnern?

Der niederländische Musiker Joost Klein wurde kurz vor dem ESC-Finale 2024 disqualifiziert.
Quelle: IMAGO / TT

#12 Joost Klein wird kurz vor dem ESC-Finale 2024 disqualifiziert

Kaum ein Artist wollte so sehr am Eurovision Song Contest teilnehmen wie Joost Klein. 2023 erlangte der Niederländer Bekanntheit zusammen mit Ski Aggu und Otto Waalkes zur Neuauflage von „Friesenjung“. Seine neu gewonnene Popularität nutzte er, um den ESC auf sich aufmerksam zu machen, um die Niederlande dort zu vertreten. Der Traum schien auch wahr zu werden, denn Joost durfte tatsächlich unser Nachbarland beim Eurovision Song Contest 2024 vertreten und galt sogar als einer der Top-Favoriten – bis sich kurz vor dem Finale ein Vorfall ereignete, der dazu führte, dass ein Verfahren gegen den „Europapa“-Interpreten eingeleitet wurde. Die bittere Konsequenz: Wenige Stunden vor dem Finale wurde Joost Klein offiziell vom ESC ausgeschlossen. Sein Traum ist somit zerplatzt. Drei Monate später erklärte ihn die schwedische Staatsanwaltschaft für unschuldig. Somit wurde Joost Klein unrechtmäßig disqualifiziert.

Hättest du gedacht, dass die jüngste ESC-Gewinnerin einen Skandal an der Backe hat? Vielleicht leuchtet es dir ein, wenn du auf die nächste Seite klickst!

Sandra Kim ist die jüngste ESC-Gewinnerin überhaupt.
Quelle: IMAGO / NTB

#13 Die jüngste ESC-Siegerin – mit einem Trick

1986 gewann die Belgierin Sandra Kim den ESC – im zarten Alter von gerade einmal 13 Jahren. Offiziell war sie bei ihrer Anmeldung allerdings als 15-Jährige deklariert worden. Der Schwindel flog später auf. Der Titel blieb jedoch bestehen. Inzwischen ist das Mindestalter für eine Teilnahme auf 16 Jahre festgesetzt worden. Sandra Kim bleibt somit bis heute die jüngste Gewinnerin der ESC-Geschichte.

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