Michaela Rose von Arabesque im Interview: „Das war für mich ein Ritterschlag!“
Durch die Band Arabesque wurde Michaela Rose Ende der 70er Jahre bekannt. Soundground hat die Sängerin zu einem Interview getroffen.

Soundground: Hat dir deine Spiritualität dabei vielleicht ein Stück weit geholfen?
Michaela Rose: Auf jeden Fall. Ich entdecke mich ja auch immer wieder neu. Als junges Mädchen war ich ein zutiefst unsicherer Mensch. Das stammt aus meiner Herkunftsgeschichte. Ich musste vieles um mich herum recherchieren und aufarbeiten. Da waren wirklich sehr unschöne Dinge dabei. Es sind Sachen passiert, die ich erstmal verdauen musste. Ich war ja wirklich ganz am Boden wieder, ich hatte nichts mehr. Ich habe auch lange gedacht, ich bin überhaupt nichts wert als Frau. Ich konnte nichts annehmen und das Selbstvertrauen oder Zutrauen oder überhaupt Grundvertrauen, das musste ich mir ganz hart wieder zurück erarbeiten und das habe ich persönlich in der Spiritualität gefunden. Ich bin nie einem Guru gefolgt, da war ich immer sehr geschützt. Ich bin auch nie irgendwelchen Drogen oder Männern, die mich aushalten wollen, verfallen. Aber ich hab mir halt eben auch alles allein erarbeitet. Durch Spiritualität habe ich einfach ein anderes Verständnis für Menschen bekommen, weil mich Menschen schon immer interessiert habe. Ich wollte schon immer wissen, warum der Mensch so ist, wie er ist, warum er handelt, wie er handelt und so weiter. Ich habe vor allem keine große Angst mehr vor Enttäuschungen, weil eine Enttäuschung kannst du nur haben, wenn du dich täuschen lässt. Das einschneidendste Erlebnis war, als ich von heute auf morgen ohne Ängste aufgewacht bin. Ich habe Tools gelernt, die mich aus der Depression schnell wieder rausholen. Natürlich habe ich meine Phasen, in denen es mir nicht gut geht, wo ich traurig bin und so weiter. Aber ich weiß immer, das sind Phasen und ich weiß auch selber, das ist jetzt eine Stimmung, okay, du kannst die jetzt mal haben für ein, zwei Tage und dann musst du dich aber bitte auch wieder raus holen. Das kann ich ganz gut. Meine eigene Entwicklung hört nie auf.