Avicii: Kindheit, Erfolge, Gesundheit, Todesursache, Ex-Freundinnen und mehr
Trotz seines frühen Ablebens ist Avicii noch immer in aller Munde. Soundground hat alle wichtigen Punkte zu dem DJ zusammengetragen.
Avicii war nicht nur einer der bekanntesten DJs der Welt, sondern auch ein Vorreiter der elektronischen Musik. Mit Songs wie „Wake Me Up“ und „Levels“ prägte er eine ganze Generation und brachte EDM in die Charts. Doch hinter den Beats und Melodien verbarg sich eine zerbrechliche Seele. In diesem Artikel blicken wir auf sein Leben zurück – von den ersten Schritten bis zu seinem tragischen Ende.
Beginnen wir ganz am Anfang:
Echter Name und Kindheit: Ein schwedischer Junge mit großen Träumen
Avicii wurde am 8. September 1989 in Stockholm, Schweden, als Tim Bergling geboren. Aufgewachsen in einer künstlerischen Familie – seine Mutter Anki Lidén war Schauspielerin – zeigte er früh Interesse an Musik. Mit der Unterstützung seines Halbbruders Anton Körberg begann er im Teenageralter sich für das Produzieren von Musik zu begeistern. Tim war bekannt für seine Neugier und sein technisches Verständnis, Eigenschaften, die ihn später zu einem der innovativsten Köpfe der EDM-Szene machen sollten.
So fing er ganz unerwartet damit an, sich ein Imperium aufzubauen:
Musikalische Anfänge: Vom Schlafzimmer zur Weltbühne
Mit gerade einmal 16 Jahren begann Avicii seine eigenen Tracks auf Plattformen wie MySpace hochzuladen. Sein Durchbruch kam 2010 mit der Veröffentlichung von „Seek Bromance“, das schnell die europäischen Charts eroberte. Inspiriert von Künstlern wie Daft Punk und Eric Prydz entwickelte er seinen einzigartigen Sound, eine Mischung aus House, Pop und Melancholie. Avicii war ein Pionier der Bedroom-Produzenten, die mit wenig Mitteln, aber viel Talent die Welt eroberten.
Was nur echte Fans wissen: Avicii hatte anfangs einen anderen Künstlernamen. Wir verraten dir, wie er sich vor seinem großen Durchbruch nannte:
Aviciis erster Künstlername: Änderung mit tiefsinniger Bedeutung
Seine ersten Veröffentlichungen auf MySpace tätigte Tim Bergling unter dem Pseudonym Moonboy. Doch wirklich zufrieden war er damit nicht. Deswegen musste recht schnell ein anderer Name her. Er entschied sich für den Namen Avici, der sich von der gleichnamigen tiefsten Ebene der buddhistischen Unterwelt ableitet. Doch dieser war auf der sozialen Plattform schon vergeben. Dies schien aber nicht weiter schlimm zu sein, denn er hängte einfach ein weiteres I hinten dran.
Es dauerte nicht lange, bis sein Name in Verbindung mit seiner Musik die Welt eroberte:
Musikalische Erfolge: Von „Levels“ bis „Wake Me Up“
2011 wurde Aviciis Track „Levels“ zu einem globalen Phänomen – ein Song, der heute noch auf Festivals weltweit gefeiert wird. Es folgten weitere Hits wie „Wake Me Up“ und „Hey Brother“, die ihn zu einem Superstar machten. Sein Debütalbum „True“ verband EDM mit Folk-Elementen und zeigte seine Fähigkeit, Genregrenzen zu sprengen. Avicii arbeitete mit Künstlern wie Madonna, Coldplay und David Guetta zusammen und wurde mehrfach für den Grammy nominiert.
Da wir ja schon über den Erfolg von „Levels“ gesprochen haben: Kennst du den Funfact zur Veröffentlichung?
Kampf um Erfolg: Der „Levels“-Bluff
In der Netflix-Doku „Avicii – Ich heiße Tim“ teilen Per Sundin (CEO von Universal Music der nördlichen Region) und Aviciis damaliger Manager Ash Pournouri einen interessanten Fakt mit dem Publikum. Sundin, der verblüfft darüber war, wie Musik-Fans aus aller Welt auf den Track „Levels“ reagierten, wollte den Song, den der DJ zu dem damaligen Zeitpunkt noch testete, unbedingt unter seinem Label veröffentlichen. Pournouri erklärte Sundin, dass es auch noch einen anderen Interessenten geben würde, der 500.000 Euro für den Song geboten habe. „Wie bitte? 500.000 Euro? Für ‚Seek Bromance‘ habe ich nur 5.000 bezahlt.“ Sundin sah seine Fälle schon davonschwimmen. Der Preis war einfach zu hoch. Doch seine Bosse wollten sich „so einen Hit nicht entgehen lassen“. So kam es dazu, dass Universal Music einen Lizenzvertrag für „Levels“ aufsetzte und 500.000 Euro dafür zahlte. Später erfuhr Sundin, dass es kein weiteres Angebot gegeben hat. Geschadet habe es Universal Music nicht, denn die Summe holten sie innerhalb von sechs Wochen wieder rein.
Doch der wachsende Erfolg und das Buhlen um eine gemeinsame Zusammenarbeit mit dem schwedischen DJ hatte einen hohen Preis:
Mentale und körperliche Gesundheit: Der Preis des Erfolgs
Trotz seines Erfolgs kämpfte Avicii jahrelang mit gesundheitlichen Problemen und mentalem Druck. Er litt sein Leben lang an einer schweren Angststörung. Der ständige Tour-Stress und die Erwartungen der Industrie forderten ihren Tribut. Da er relativ schüchtern und zurückhaltend war, trank er sich durch exzessiven Alkoholkonsum Mut an, um überhaupt Konversationen führen zu können. Dadurch kämpfte Bergling unter anderem mit einer akuten Pankreatitis. Eine Schmerzmittelsucht ließ nicht lange auf sich warten. Sein Manager wusste von seinen Gesundheitsproblemen, lehnte es jedoch ab, sie als psychische Gesundheitsprobleme zu bezeichnen. So kam es auch 2014 aufgrund des gesundheitlichen Zustands des DJs zu Diskrepanzen zwischen Bergling und Pournouri.
Dann sah es ganz danach aus, als würde doch noch alles gut werden:
Hoffnung auf Besserung? Ein folgenschwerer Entschluss
2015 stimmte Avicii einer Entziehungskur in einer Einrichtung auf Ibiza zu. Während der Rehabilitation befasste sich der Erfolgs-DJ intensiv mit seiner mentalen Gesundheit und entschied, dass ihm Drogen nicht länger zur Bewältigung von Stress, Angst und Depression nützen sollen. Stattdessen fand er einen neuen Weg, der ihn dabei helfen sollte, wieder zu mentaler Stärke zu gelangen: Er entdeckte das Meditieren für sich. Doch damit noch nicht genug. 2016 beschloss er, aufgrund seiner mentalen Gesundheit nicht mehr live aufzutreten. Jedoch schien Berglings Management mit der Entscheidung nicht ganz einverstanden zu sein. Immer wieder musste er seine Entschluss vertreten. Sein gesunder Lifestyle war allerdings nur von kurzer Dauer. Ab 2016 konsumierte er zunehmend Marihuana und halluzinogene Pilze.
2018 folgte dann der große Schock:
Aviciis Tod: Ein tragischer Verlust
Am 20. April 2018 wurde Avicii in Oman auf einem Anwesen der omanischen Königsfamilie tot aufgefunden. Er war gerade einmal 28 Jahre alt. Die örtliche Polizei schloss ein Verbrechen aus. Am 26. April 2018 veröffentlichte seine Familie eine Erklärung, in der es hieß: „Er hat wirklich gerungen mit dem Nachdenken über den Sinn, das Leben, das Glück. Jetzt hat er es nicht länger geschafft. Er wollte Frieden haben.“ Mit Rücksicht auf die Angehörigen wurde die Todesursache Suizid erst im Oktober 2019 bekanntgegeben. Seine letzte Ruhestätte fand Tim Bergling in seiner Heimatstadt Stockholm. Die Beisetzung fand am 8. Juni 2018 statt.
Sein letzter Tagebucheintrag bringt Fans und Angehörige zum Weinen:
Abschluss mit dem Leben? Aviciis letzter Tagebucheintrag
Trotz des turbulenten Jetsetlebens führte Avicii Tagebuch. Seine Einträge wurden in seiner Biografie „Tim – The Official Biography of Avicii“ für die Öffentlichkeit zu Papier gebracht. Auch einen Tag vor seinem Suizid griff Tim Bergling zu seinem Tagebuch. Der letzte Eintrag sorgt für Gänsehaut: „Das Verlassen der Seele ist die letzte Verbindung, bevor alles neu beginnt!“ Diese Worte zu lesen, ist einfach nur bitter.
Selbst sein Liebesleben hat einen traurigen Verlauf genommen:
Halt und Stütze: Die Freundinnen von Avicii
Leider wird es noch trauriger. Denn Emily Goldberg, die von 2011 bis 2013 mit Avicii liiert war, ist sechs Jahre nach dem Freitod des DJs verstorben. Im Frühling 2023 machte die Ex des verstorbenen DJs öffentlich bekannt, dass sie an Krebs erkrankt ist. Doch die Todesursache soll eine andere sein: Lungenembolie. Gemeinsame Fotos zeigen, dass sie eine enge Bindung zueinander gehabt haben. Kurze Zeit nach Goldberg war Bergling mit dem kanadischen Model Racquel Natasha Bettencourt liiert. Die Beziehung hielt allerdings nur ein Jahr. Seine letzte Freundin Tereza Kačerová, die als Influencerin bekannt ist, war von 2017 bis zum Tod von Avicii an dessen Seite. Sie brachte einen Sohn aus einer früheren Beziehung mit. Der Musiker soll die Rolle des Stiefvaters gerne eingenommen haben.
Aviciis Ableben sorgt auch noch 6 Jahre später für eine Menge Trauer:
Bewegende Worte: Avicii fehlt
In der Doku „Avicii – Ich heiße Tim“ erinnern sich Wegbegleiter des DJs an die tragische Nachricht vom plötzlichen Ableben zurück. Viele von ihnen stehen noch heute unter Schock. Tim Berglings Freund Filip Åkesson, besser bekannt als Philgood, teilt in dem Netflix-Original beispielsweise: „Ich hatte Schwierigkeiten zu verstehen, dass es Tim so schlecht ging, dass er nicht mehr leben wollte. Es war schwer, das zu akzeptieren. Ist es noch. Er war ein guter Mensch. Es ist einfach nicht fair. Ich vermisse ihn.“ Seine Mitmenschen machen sich teilweise bis heute Vorwürfe und fragen sich, ob sie den Suizid hätten verhindern können, wenn sie dem DJ mehr Aufmerksamkeit geschenkt hätten. Doch leider kann das Geschehene nicht ungeschehen gemacht werden. Jedoch steht fest: Tim Bergling alias Avicii bleibt ein unvergleichliches Talent, das die EDM-Welt revolutioniert hat. Seine Musik inspiriert weiterhin Millionen von Fans und Artists.
Hilfe bei Depressionen bietet die Telefonseelsorge unter der kostenlosen Rufnummer: 0800/111 0 111.